Für Plastik Borderline

Posted on Januar 9, 2012

23


Liebe Plastik-Borderliners,
hab da kürzlich ein Live-Video von euch gesehen zum Song „Für Würzburg“.  Bin da, ehrlich gesagt, beim Refrain etwas stutzig geworden. „Würzburg, du bist eine hässliche Fotze“?
Klar, im Hip Hop gibt es viel Schlimmeres (und ja, wenn ich „Würzburg Hip Hop“ google, dann ist das, was ich da finde 1000mal heftiger). Und dann erst eure Ami-Kollegen mit ihrem gay-bashing, da ist das doch jetzt echt mal harmlos. Da steht ihr sicherlich auf „der guten Seite“, links und diy.  Da ist das jetzt doch schon irgendwie An-den-Pranger-stellen, was ich mach, zudem noch öffentlich in einem Blog. Zumal ihr ja keine Sexisten seid, kann ich ja schon an eurem Umfeld erkennen und wenn ich euch zudem noch privat kennen würde, dann wüsste ich ja, wie es gemeint sei. Vermutlich verstehe ich einfach nur den Text nicht, die  … Metaebene. Und außerdem eh alles nur Spaß, Ironie und Provokation und jetzt komme da ich und bin verklemmt und bieder und spießig, irgendwie auch anmaßend  und versteh keinen Scherz, fall natürlich voll auf die Falle rein. Und dann noch der Kontext, ich weiß, man muss schließlich auch auf den Kontext achten! Der Kontext ist wichtig! Ach, und überhaupt, ich, ich bin ja männlich, was will ich da schon zu sagen. Und ja, verstehe, wenn ihr mir jetzt sagen würdet, dass eure Partnerinnen und/oder beste Freundinnen das gar nicht schlimm finden, und die, die sind ja schließlich weiblich.
Aber irgendwie … keine Ahnung … irgendwie hab ich trotzdem kein gutes Gefühl, wenn eure beiden MCs das Wort „Fotze“ als Personifikation in euren Texten benutzen und euch damit in subkulturellen (aufgeklärten) Strukturen, in denen z.B. das Femfest stattfand, eine Bühne geboten wird, ohne dass das Ganze zumindest mal kritisch hinterfragt wird. Eigentlich habt ihr das doch gar nicht nötig … Jungs …

Posted in: berichtet